Gentoo Archives: gentoo-user-de

From: Bernd Wurst <bernd@××××××.org>
To: gentoo-user-de@l.g.o
Subject: Re: [gentoo-user-de] Autoresponder für ssh-logins
Date: Wed, 11 Mar 2009 19:46:39
Message-Id: 200903112046.05809.bernd@bwurst.org
In Reply to: Re: [gentoo-user-de] Autoresponder für ssh-logins by Wolfgang Jankowski
1 Hallo.
2
3 Am Mittwoch, 11. März 2009 schrieb Wolfgang Jankowski:
4 > > Gegenfrage:
5 > > Was stört dich an diesen Bots?
6 > Auch eine Gegenfrage:
7 > Wenn ständig bei dir einer klingelt oder dein Schloss knacken will, was
8 > stört dich dann?
9 > Nur weil es viele machen, ich es nicht ok.
10
11 Klingeln stört mich aus naheliegenden Gründen. Aber mich würde es auch stören
12 wenn meine Firewall immer bei sowas klingeln/nerven würde. Vielleicht hab ich
13 deshalb keine. ;-)
14
15 Beim Haustürschloss ist es i.A. so, dass die Sicherheit *wesentlich* hinter
16 der eines SSH-Servers zurück liegt, nicht wirklich vom gewählten Schlüssel
17 abhängt und nicht kostenneutral alles halbe Jahr auf den neuesten technischen
18 Stand gebracht werden kann. Türschlüsser die sich mit einem handelsüblichen
19 Pickset und ein paar Stunden Training öffnen lassen sind sehr weit
20 verbreitet.
21 Der Vergleich ist also blöd, weil man beim Haustürschloss echte Angst haben
22 darf, wenn da einer professionell dran rum fummelt.
23
24 Ich kenne aber keinen, der von sich behaupten würde, dass er eine wesentliche
25 Zahl an (aktiv administrierten) SSH-Servern knacken könnte.
26
27 Beim SSH-Server kann man sich zudem halbweg sicher sein, dass automatische
28 Bots tausende andere Ziele finden, die schlechte Passwörter verwenden. Man
29 ist kein lohnendes Ziel für anonyme Angriffe. Andere Wege an Zugang zu kommen
30 (Social Hacking, ...) sind vermutlich erfolgversprechender.
31
32
33 Warum wird eigentlich immer wieder Digitales (immateriell) mit real-life-Krams
34 (materiell) verglichen? Sind doch völlig andere Voraussetzungen. Sowohl der
35 mögliche (Kollateral-)Schaden ist ganz anderer Natur als auch die Ressourcen
36 sind ganz anders verteilt. Den Einbrecher will ich sehen, der tausend Türen
37 gleichzeitig aufzusperren versucht und dabei vollständig von einer
38 Pazifik-Insel aus operiert.
39
40 Vergleich's lieber mit dem Rundgang auf einem Parkplatz um zu schauen ob Autos
41 nicht abgeschlossen wurden. Das kommt der Sache IMHO näher und ist ebenfalls
42 unverfänglich.
43
44
45 > > Oder um konstruktiv zu bleiben:
46 > > Eine Firewall die sowas melden kann, sollte doch statt der Meldung auf
47 > > was ausführen können.
48 > Meinst du damit das QUEUE-Target?
49
50 Nein. Ich meine damit, dass eine Firewall die wie auch immer etwas meldet
51 (muss ja dann was größeres sein, IPtables schreibt ja maximal Logs) eben so
52 umfangereich sein sollte, dass eben auch entsprechend auf "Angriffe" reagiert
53 werden kann.
54
55 Gruß, Bernd
56
57 --
58 __ __ __ __ __ __/||||||||| Der Domino-Effekt bei der Arbeit.

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