Gentoo Archives: gentoo-user-de

From: Werner Jansen <jansenw@××××××.edu>
To: gentoo-user-de@l.g.o
Subject: Re: [gentoo-user-de] USE="doc" ohne 100MB TeX?
Date: Sat, 30 Dec 2006 19:19:15
Message-Id: 20061230201608.42b0a758@tinydancer.phaoust.de
In Reply to: Re: [gentoo-user-de] USE="doc" ohne 100MB TeX? by "Dirk Göttel"
1 On Thu, 28 Dec 2006 11:31:21 +0100
2 Dirk Göttel <dgoettel@×××××××.de> wrote:
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4 > Hi
5 >
6 > Ich glaube ihr habt die ursprüngliche Frage aus den Augen
7 > diskutiert! Er wollte doch nur wissen ob man die Dokumentationen
8 > ohne LaTex installieren kann?
9
10 Jetzt, wo Du es sagst. Vielleicht ein wenig, ja :)
11
12 > Die Frage kann man nicht mit ja oder nein beantworten da nicht jede
13 > Doku mit LaTex erstellt wird. Also ist das Paketspezifisch. Wenn
14 > aber ein Paket seine Doku mit LaTex erstellt braucht man eben den
15 > Compiler. Das ist eben so und wenn man dann nur ein Paket hat, was
16 > vielleicht 100k groß ist, und ausgerechnet dessen Doku in LaTex ist
17 > schmerzt das um so mehr.
18 >
19 > Die Weitere Diskussion finde ich etwas abwegig, da schon allein die
20 > Aussage; schlankes System mit Gentoo abwegig ist;) Wer sich über den
21 > Platzbedarf von Gentoo aufregt ist hier eh falsch (meine Meinung)
22 > oder macht was Grundlegendes falsch. Ein schlankes System, in
23 > hinsicht auf den Platzbedarf, (10GB können auch schlank sein) mit
24 > Gentoo gibt es nicht denn alleine Portage verballert hunderte von
25 > Megabyte, was je nach FileSystem noch unterschiedlich ist. Und dann
26 > braucht man noch --> die <-- Compiler, was ebenfalls viel sein
27 > kann. Wer sich da über 100MB aufregt hat die falsche Platte oder
28 > aber vielleicht die falsch Strategie!!!!
29
30 Hm, ich glaube, hier gibt es ein Mißverständnis. Mit schlank meinte
31 ich primär "nur das, was muß ohne überflüssigen Ballast".
32 Das schließt (meiner Meinung nach) ein:
33 - keine Bibliotheken aufgrund von Abhängigkeiten, die durch eine
34 Standardcompilierung mit Aktivierung aller Features entstanden sind.
35 (mit Gentoo größtenteils durch USE-Flags steuerbar).
36
37 - keine umfangreicheren Softwarepakete außer "system" und den
38 Paketen, die dem Einsatzweck des Servers entsprechen (z.B. openldap
39 oder samba oder oder oder ...).
40
41 Die 100 MB von LaTeX selbst sind - wie ich bereits geschrieben habe -
42 nicht das Problem an sich. Was mich stört, ist die Relation der
43 "Tools" zum Einsatzzweck: Selbst das etwas umfangreichere Samba hat
44 gerade mal 50MB, während tetex 212MB hat (herausgefunden mit equery
45 size). Es geht mir nicht zwangsweise um den Platz, auch wenn ich
46 damit argumentiere, ich möchte damit nur die Relation zwischen
47 Einsatzzweck des Servers und "Tools" zur Systemwartung darstellen.
48
49 Das kommt mir ein wenig so vor, wie wenn der portagetree auf eine
50 MySQL-Datenbank umgestellt würde. Natürlich ist dann mysql eine
51 notwendige Abhängigkeit, die das Build-System unterstützt. Aber ob
52 das Sinn macht, für die Verwaltung des Portage Trees auf jedem
53 Gentoo-Rechner einen MySQL-Server zu installieren? Genauso frage ich
54 mich, ob es wirklich Sinn von Gentoo sein kann, auf jedem Server
55 (nicht Desktop!) LaTeX zu installieren, wenn ich Dokumentation haben
56 möchte.
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58 > Wenn du auf deinem Server, der schlank sein MUSS kein LaTex willst
59 > verstehe ich nicht warum du an andere Stelle sehr viel mehr Platz
60 > verschwendest. Ein schlankes System wird doch nicht am Platzbedarf
61 > fest gemacht sondern an den einzelnen Programmen die nur das können
62 > was sie müssen und nicht was sie könnten. Und genau das geht eben
63 > bei Gentoo und daher lieben wir es, egal wie viel Platz es dafür
64 > braucht.
65
66 Richtig, das meinte ich eigentlich. Sorry, wenn ich mich
67 mißverständlich ausgedrückt habe.
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69 > Wenn du beides haben willst musst du dir schon einen
70 > "Mutter-Rechner" zulegen der die Pakete für den Server erstellt und
71 > die mit der Option -K installierst. Dann hast du auch gleich ein
72 > Backup;)
73
74 Natürlich könnte ich das. Aber ich finde, das macht in meinen Fällen
75 - mehrere Gentoo-Server-Umgebungen, die voneinander nichts wissen
76 (dürfen, weil unterschiedliche Kunden) - keinen Sinn. Hier compiliert
77 jeder (Server/Rechner) sein Zeug selbst.
78
79 Was ich mir überlegt habe, was u.U. Sinn machen könnte, wäre
80 folgender Ansatz:
81
82 Die meisten Server benutzen inzwischen Xen zur Virtualisierung. Zur
83 Installation von Diensten, testen von updates usw. gibt es ohnehin zu
84 jeder produktiven Instanz eine -dev Instanz. Auf dieser könnte ich
85 LaTeX installieren, Binärpakete bauen und besitze eine "saubere"
86 Produktivumgebung.
87
88 Was mich an dieser Überlegung extrem stört, ist die Tatsache, daß
89 Test und Produktion nicht identisch sind. Das ist aber m.E. eine
90 Grundvoraussetzung für die Aussagekraft von Tests in einer
91 Testumgebung. Das ist auch mein Argument gegen eine
92 "Mutter-Umgebung". Mutter-Umgebung und Zielumgebung sind
93 unterschiedlich. Eine in einer Umgebung A compilierte Software muß
94 nicht zwangsweise in Umgebung B laufen. Mit Know-How zu diesem Thema
95 verdienen die Distributoren ihr Geld. Vermutlich wird ein solches
96 Vorgehen nicht so schnell zu einem Fehlverhalten führen, ich möchte
97 es aber nicht ausprobieren :)
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99 Hm, langsam nervt mich das Thema etwas. :)
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