Re: "Raum"-tauglicher WM (Was: [gentoo-user-de] Meinungen zu Prelink erwuenscht)

[Gerhard Brauer]

Gruesse!
* Werner Jansen <jansenw@××××××.edu> schrieb am [22.07.06 21:22]:
> On Sat, 22 Jul 2006 15:16:52 +0200
> Gerhard Brauer <gerhard.brauer@×××.de> wrote:
> > [..]
> > <Wunsch>
> > Wer programmiert mal einen Windowmanager, der sich meiner momentanen
> > Arbeitsumgebung "anpaßt" ;-) - also einen "Desktop/Schreibtisch"
> > bereitstellt wenn ich "ins Office gehe", z.B. ein
> > "Multimedia/Musikzimmer" hat, einen "Admin/Server-Client-Raum",...
> >
> > Also einen WM mit "Räumen" in die ich z.B. "Aufgabe/Geräte"
> > mitnehmen oder delegieren kann.
> > Es gab mal für Win9x solch einen "Aufsatz", aber das drunterliegende
> > OS/System gab halt nichts dafür her. Moementan als "Early adapt"
> > würde Croquet (www.opencroquet.org) so etwas im Ansatz erfüllen.
> > </Wunsch>
>
> Ohja, Du sprichst mir aus der Seele. Genauso wie ich zu Hause Räume
> wechsle oder ins Büro fahre, genauso wäre ein Kontextwechsel der
> Oberfläche wünschenswert.
>
> "So, ich muß mal Papierkram erledigen" und schwupps habe ich die
> relevanten Fenster und Programme offen.
> "Jetzt will ich Musik hören, Filme schauen oder mich sonstwie
> multimedial austoben" - entsprechend sieht mein WM aus.

Man muß/darf das auch nicht zu "statisch" sehen - viele Sachen kann man
(wie Arnold auch schrieb) schon recht gut abbilden oder nachbilden -
mein KDE sieht auch etwas anders als ursprünglich aus. Und mit
verschiedenen - und auch sehr speziellen - Windowmanagern sind Linuxer
heute schon in der Lage sich eine Umgebung zu schaffen an die kein
Windows-User je rankommt.

Aber bei den 1.2.3 Desktops der WMs heißt es halt meistens: die
Applikationen müssen schon laufen (Resourcen) und die einzige Verbindung
zwischen diesen ist die Art wie ich zwischen den Desktops "umschalte".
Ich kann aber z.B. nicht einfach mal ein "Kabel"/"Mauerdurchbruch"
zwischen einem und dem anderen Raum legen/machen. Also auch die
Applikationen müßten einen Grad von Intelligenz haben - du willst mit
mir arbeiten? Dann stelle ich dir schwupp-di-wupp auch diese und jene
"Umgebung" zur Verfügung.

Das alles sind von meiner Seite sehr "ungereifte Gedanken" aber mal als
Beispiel:

a) ich habe sehr lange das "alte" StarOffice 5.x verwendet - sowohl
unter Windows, OS/2 und Linux. Das hatte die Option, als "Desktop" zu
fungieren - mit Oberfläche, Browser, Email, Dateioperationen,... Ein
"Office" eben.
Unter Windows war diese Option eine "Last" und ich habe wenige getroffen
die damit zurecht kamen. "Ich habe doch schon einen Desktop, warum habe
ich noch einen (und der sieht viel häßlicher aus".
Unter Linux war das für mich eine klasse Sache. Ich konnte z.B. mit
jedem beliebigen WM mir das StarOffice auf einen "Desktop" legen und
hatte alles was ich zum "Arbeiten mit Texten und Dokumenten" brauchte.
Das ist weit von dem entfernt was ich oben anklingen ließ, aber als
Beispiel für eine Applikation zu gebruachen, die mir nicht nur
Funktionalität sondern auch die Umgebung dafür bereitstellte.

@Arnold und Musik/Video: Klar die Musik läuft im Hintergrund (passiv),
das Video wo du es startest. Jetzt nimm aber dein Video oder deinen
"Player" mal mit (oder ein anderes Teil aus dem "Musikzimmer"). Fernsehn
z.B.: wäre doch klasse, wenn ich sagen könnte: egal auf welchem Desktop
("Raum") ich mich bewege, das Fernsehbild folgt mir einfach. Und
verschwindet wieder an seinen Platz wenn ich "Buh" sage ;-)

> Meines Erachtens könnte man eine "light"-Version damit schon
> abbilden, indem man Gruppen von Anwendungen starten kann. Ich stelle
> mir das so vor, als ob ich im Browser eine Gruppe von Links speichern
> kann, die alle (in verschiedenen Tabs) aufgerufen werden, wenn ich
> auf die Gruppe klicke. Genau das für Anwendungen: Ein Icon und alle
> Multimediaprogramme werden gestartet, die ich üblicherweise brauche.
>
> Als weiteres Feature käme hinzu, daß die Anwendungen sich natürlich
> ihren eigenen Kontext merken müßten. Die Tatsache, daß ich zum
> "Office" einen Browser benötige, ist nur bedingt nützlich. Wenn sich
> auch noch die richtigen Seiten in den richtigen Fenstern befinden
> würden, z.B. dict.leo.org, dann macht es richtig Sinn.
> Aber das funktioniert üblicherweise nur für WM-eigene Software (z.b.
> Nautilus kann das, wenn ich mich recht entsinne).

Das Konzept kenne ich von der WPS aus OS/2. Da konnte man einen
speziellen Ordner als "Arbeitsordner" deklarieren und jedes Dokument
(plus der Anwendung dazu), die darin abgelegt war wurde beim Schließen
in sog. "erweiterten Attributen" gespeichert. Beim nächsten Öffenen des
Ordners wurden dann auch die Anwendungen wieder geöffnet und man konnte
an der Stelle weitermachen wo man aufgehört hatte.

Sowas sollte sich sogar "relativ" einfach als KDE/Gnome Ordner
nachbilden lassen.

Und auch das "Schablonen"-Konzept der WPS war genial - ein neuer Brief
oder eine Ansammlung von wiederkehrenden Aufgaben wurden einfach von
Vorlagen "abgerissen".

> Naja, genug phantasiert :)

Jep, ist auch sicher nichts als Thread in einer ML.

Aber jetzt fällt mir noch ein Beispiel ein: ich programmiere für den
Wald-und-Wiesen-Gebrauch gerne in Smalltalk (weit entfernt vom
Profitum). Aber wer jemals in einer Smalltalk-Umgebung entwickelt hat
möchte keinen andere "IDE"/Editor mehr haben (sage ich jetzt mal
schwärmenderweise ;-)

Ich erzeuge z.B. eine neue Instanz einer Klasse, inspiziere bzw. debugge
diese Instanz. Jetzt verlasse ich Smalltalk und beim nächsten Aufruf
kann ich im Debugger an dem gleichen Objekt/Appliaktion  weiterarbeiten,
z.B. Werte oder Zustände ändern. Das System "merkt" sich den Zustand
(als Image inkl. "Speicherdump", Codeänderungen) und lädt diesen beim
Start wieder.

> CU
> Werner

Gruß
	Gerhard
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