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On Tue, 26 Dec 2006 13:52:19 +0100 (CET) |
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Vaeth <vaeth@××××××××××××××××××××××××.de> wrote: |
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> |
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> > Warum zum |
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> > Henker sollte ich auf meinem LDAP-Server LaTeX installieren? An |
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> > sich sehe ich hierfür keine Notwendigkeit. |
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> |
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> Und warum solltest Du dort gerade eine große Dokumentation |
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> installieren? Dafür ist Platz aber für LaTeX nicht? |
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Ja, weil mir die Dokumentation beim Betrieb des Servers hilft, |
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insofern der Platz sinnvoll investiert ist, der Nutzen ist es wert. |
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Darüberhinaus gehe ich davon aus, daß die Dokumentation in fast allen |
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Fällen wesentlich weniger Platz benötigt (sowohl binär als auch als |
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Source) als LaTeX (inkl Schriften usw usw). |
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> |
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> > > Und das, *obwohl* mit gcc - im Gegensatz zu LaTeX - nur |
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> > > Entwickler/Programmierer etwas anfangen können (außer zur |
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> > > Installation). |
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> > |
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> > [...] Insofern kann mit GCC jeder "etwas anfangen", wenn |
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> > ihn auch kaum jemand selbst aufruft. Ich glaube, ich habe in |
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> > meinem Leben noch nie einen gcc manuell gestartet (wenn man |
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> > make-Aufrufe nicht mitzählt), trotzdem würde ich seine |
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> > Notwendigkeit für ein Gentoo-System nicht in Frage stellen. |
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> |
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> Und genausowenig musst Du LaTeX zum Installieren der Dokumentation |
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> manuell starten. Wo war noch gleich der Unterschied? |
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Daß Du nicht verstehst, was ich meine, darin liegt der Unterschied. |
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Gerade noch hast Du behauptet, jeder will LaTeX, weil jeder seine |
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Dokumente damit schreibt, jetzt wiederum sagst Du, daß man es ja |
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nicht starten muß, wenn man nicht möchte. Was denn nun? |
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GCC gehört de facto nunmal zu Gentoo wie der Pinguin zu Linux. LaTeX |
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nicht zwangsweise, da nicht extrem viel Dokumentation mit TeX |
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geschrieben ist. Daher halte ich LaTeX nicht für notwendig, GCC aber |
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schon. Gib mir ein LaTeX, das maximal 15MB groß ist und mir meine |
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Dokumentation erstellt, und es ist in Ordnung. Hunderte von MB für |
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verschiedene Dokumentencompiler zu installieren, sehe ich jedoch |
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nicht wirklich ein. Wie bereits geschrieben, demnächst kommt einer |
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auf die (durchaus naheliegende) Idee, seine Dokumentation mit |
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OpenOffice zu schreiben. Muß ich das dann auf einer Servermaschine |
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installieren, nur um die Dokumentation der Software lesen zu können? |
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Das ist ja fast so dämlich wie unter Windows, wo ich Mailing APIs und |
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Excel-Dateien m.W. aus eigener Software nur dann verwenden kann, wenn |
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ich Office bzw. Outlook & Excel installiert habe. |
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> > > Erstens kann der "Binärcode" (also z.B. das erzeugte PDF) |
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> > > durchaus von Features der LaTeX-Version und/oder des Viewers |
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> > > abhängen, die Dokumenatation könnte sogar indirekt von |
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> > > USE-Flags abhängen (etwa dass Pfade in der Doku angepasst |
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> > > werden oder dass nicht unterstützte Features auch nicht |
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> > > dokumentiert werden) (auch wenn beides wohl nicht die Regel |
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> > > ist), |
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> > |
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> > Das halte ich persönlich und aufgrund meiner Erfahrung in größeren |
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> > Unternehmen für keine gute Lösung. |
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> |
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> Die Entscheidung diesbezüglich trifft aber der Paketautor, daran |
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> kann man so oder so nichts ändern (wenn man nicht selbst die |
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> Dokumentation schreibt oder den Autor kontaktiert o.ä.). |
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> Dass Pfade u.ä. an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden, ist |
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> durchaus üblich (und m.E. auch sinnvoll). |
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Das wäre mir neu. In welcher Dokumentation, die ich mit dem USE-Flag |
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"doc" aktivieren kann, wird das genau so gemacht? |
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> |
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> > Wenn das Dokument immer das gleiche ist, fällt die Versionierung |
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> > wesentlich leichter. |
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> |
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> Versioniert werden die Sourcen, und die können aber eben |
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> verschiedene Binaries erzeugen. |
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Wenn ich aber hier eine Mail in die Liste schreibe, daß ich ein |
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Problem mit der Software XY habe, sie aber "laut Handbuch" |
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eingerichtet habe, wird die Unterhaltung sich nicht um die Sourcen |
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der Dokumentation, sondern um die Dokumentation selbst (bzw. das |
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compilierte Ergebnis) drehen. Daher meine Aussage, daß die |
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Dokumentation als solches in der gleichen Version konsistent sein |
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muß, damit alle vom gleichen reden. "Auf Seite x im Kapitel y stand, |
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daß ...". So etwas funktioniert nur, wenn die Seiten und Kapitel |
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gleich sind. Daher meine Meinung über homogene Dokumentation. |
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> |
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> > Auch wenn |
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> > man sich über das Dokument oder Teilen davon unterhält, |
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> > funktioniert das nur, wenn jeder Beteiligte vom selben Dokument |
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> > spricht. |
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> |
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> i.D.R. spricht man nicht über das Dokument, sondern über die |
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> Sachfragen, die darin geklärt werden. Wenn die Kommunikationspartner |
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> nicht exakt das selbe System benutzen (in dem Fall haben sie |
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> natürlich ohnehin die identische Dokumentation), gibt es ohnehin |
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> immer wieder Unterschiede in der Dokumentation. |
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Bei der Beantwortung von Sachfragen wird aber immer wieder auf die |
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Informationsquelle verwiesen. Wie soll Zitieren funktionieren, wenn |
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es keine einheitliche Repräsentation der Dokumentation gibt? |
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> > Jedoch halte ich es für ein Gerücht, daß man |
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> > Binärdaten nicht gut patchen kann. Meistens werden die Dateien |
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> > ausgetauscht, CVS kann keine diffs für Binärdaten erstellen, das |
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> > stimmt. Aber das ist nicht ein Problem der Binärdateien, sondern |
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> > eines der Tools. :) |
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> |
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> Ein solches Tool kann es aber prinzipiell nicht geben. |
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Öhm, warum sollte es ein solches Tool nicht geben können? Beim |
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Patchen geht es darum, ein paar Bytes durch andere auszutauschen. |
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Wird die Datei dadurch länger und es verschieben sich im Falle von |
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Binärdateien Adressen o.ä., müssen entsprechend mehrere Stellen |
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angepaßt werden können. Die Frage ist hier nur, wo das Tool zum |
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Patchen ansetzt: Im reinen Datenstrom der Datei oder in der |
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Repräsentation der Daten (z.B. Zellen in einem Sheet). Ersteres ist |
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trivial, bei zweiterem muß das Patch-Utility die Semantik der Datei |
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kennen. Was das textbasierte Tool ja mehr oder weniger auch tut (es |
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kennt z.B. "Zeilen", es weiß, daß es sich um Text handelt, usw). |
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> Ich dachte beim Patchen von Dokumentation an so Sachen wie |
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> "An diesem Rechner ist noch zusätzlich die Option -x hineingepatcht |
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> worden, die bewirkt, dass ..." |
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> der eingefügte Absatz kann eine vollkommen andere Formatierung von |
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> anderen Seiten nach sich ziehen (ev. mit verschobenen |
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> Tabellen/Bildern, die dann ebenfalls anders platziert werden |
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> müssen), was man ohne Kenntnis des "geplanten" Layouts (sprich: der |
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> latex-sourcen) nicht automatisch nur am PDF alleine verändern kann. |
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Warum nicht? Generier Dir ein PDF ohne die Änderung, generier Dir |
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eins mit der Änderung und laß Dir (mit einem geeigneten Tool) ein |
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Binärdiff erstellen. Wo ist das Problem? |
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Gentoo versucht, sich so nah wie möglich an den offiziellen Quellen |
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zu halten. Wenn es Binärpakete für Dokumentation geben würde, könnten |
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die |
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- ausschließlich die offiziellen Inhalte besitzen |
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- die spezifischen mit integriert haben, solange sie unabhängig von |
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der Plattform sind. |
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- eigene PDFs (als Beispiel) generieren mit den Änderungen. |
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usw. Möglichkeiten gäbe es genug. |
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> |
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> > Ich wiederhole mich nur ungern, aber wir reden schon von Gentoo? |
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> > Sorry Bernd, für die ausgeliehene Floskel :) |
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> > Gentoo _lebt_ davon, daß man sich die benötigten Softwarepakete |
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> > aus den Weiten des Internets herunterlädt. |
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> |
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> Die *Source*-Pakete, nicht die *Binär*-Pakete. |
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Ach? Opera ist also ein Source-Paket? VMWare ist auch eines? Wie |
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sieht es aus mit den TrueType-Schriften? Wie Du siehst, es müssen |
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nicht zwangsweise Quellpakete sein, die heruntergeladen werden. Warum |
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also sich darauf beschränken? Portage ist so flexibel, daß es nicht |
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vorschreibt, was mit den heruntergeladenen Dateien passieren muß. Was |
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spricht also dagegen, diese Flexibilität zu nutzen? |
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> > Natürlich ist Bandbreite begrenzt, natürlich ist es keine |
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> > unendlich vorhandene Ressource. |
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> > Aber die 2-3MB Dokumentation machen es bei Gentoo nun wirklich |
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> > nicht aus. |
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> |
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> Pro größerem Paket und *bei jedem Versionsupdate jedes Pakets |
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> erneut*. |
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Wenn der Nutzer das USE-Flag aktiviert hat, ja. Ansonsten nein. Aber |
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das kann ja jeder für sich selbst |
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entscheiden. /etc/portage/package.use existiert und funktioniert. |
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> > 1. diese (laut aktuellem Stand der Unterhaltung von Bernd und |
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> > mir) nur heruntergeladen würde, wenn das "doc" USE-Flag gesetzt |
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> > ist oder die Doku explizit "emerged" wird. M.a.W. es kann sich |
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> > jeder selbst aussuchen, ob er das Doku-Paket möchte oder nicht. |
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> |
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> Aber der häufigste Fall für den Normalbenutzer ist: |
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> Die Dokumenatation möchte er (installiert) haben, dazu aber |
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> nicht ein riesiges Binärpaket ziehen, das der Rechner automatisch |
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> aus den bereits ohnehin vorhandenen Sourcen erstellen könnte. |
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Warum stellst Du an dieser Stelle wieder Annahmen auf, die so nicht |
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stimmen (können)? Wenn dem so wäre, wäre das "doc" USE-Flag per |
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default aktiviert. Ist es aber nicht. |
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Meine Vermutung wäre daher, daß das Gros der Nutzer _keine_ |
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"erweiterte Dokumentation" (wie durch "doc" erzeugt) auf ihrem |
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Rechner hat. |
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Ich für meinen Teil hatte es noch nie global aktiviert, sondern nur |
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für ausgewählte Packages, von denen ich die Doku haben wollte. Sieh |
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Dir einmal an, was sich auf Deinem System befindet, wenn Du ein Paket |
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installiert hast: die Man pages, ein paar Info-Dateien und Dinge wie |
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"README" usw. im /usr/share/habsvergessen. |
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Vielleicht sollten wir klären, was ich mit Dokumentation meine. Es |
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geht mir nicht um die o.g. Dinge, die ohnehin auf dem System landen. |
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Es geht mir um die "erweiterte" Dokumentation, über deren Existenz |
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ich über das USE-Flag "doc" entscheiden kann. Entweder global (wer |
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macht denn sowas?) oder für ausgewählte Pakete. |
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> |
201 |
> > 2. Kann ich wirklich viele, viele, viele, Doku-Pakete |
202 |
> > herunterladen, bis ich bei den 100MB LaTeX bin, die ich nur als |
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> > Sekundärabhängigkeit benötige in diesem Zusammenhang. |
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> |
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> 10 größere Pakete mit je 5 Updates, schon ist man bei |
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> "unentschieden". |
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Richtig. Kerberos-Server: 1 Dokumentation von "mit-krb5", 1 |
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Samba-Server mit "doc" bei Samba aktiviert. 1 DHCP-Server mit "doc" |
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aktiviert. Macht aus dem Ärmel geschüttelt 3 Dienste, also 3mal |
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Dokumentation. Auch unter der Annahme, daß DHCP eine repräsentativ |
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große Dokumentation hat (was ich nicht glaube), kann ich so 3 Pakete |
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je 16,6mal aktualisieren (um bei Deiner Rechnung mit insges. 50 |
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Updates zu bleiben), bevor ich den einmaligen Download von LaTeX |
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erreicht habe. Das aber auch nur, wenn das /usr/portage/distfiles/ |
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unter den verschiedenen Servern geteilt wird, also bereits eine |
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Optimierung stattgefunden hat. Keine besonders günstige Rechnung für |
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LaTeX. Für Gentoo-Releases ("-rX") muß sich die Abhängigkeit zum |
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Binärpaket der Dokumentation wohl oft nicht ändern, ähnlich |
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könnte es für kleinere Versionswechsel (3.2.4 auf 3.2.5 z.B.) sein. |
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Wenn es nur Bugfixes sind, ändert sich die Dokumentation unter |
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Umständen gar nicht. Daher wird die obige Rechnung noch weiter zu |
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Ungunsten von LaTeX verschoben. |
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> |
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> > Und ich bedanke mich, wenn ich über 100MB LaTeX dafür ziehen muß, |
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> > daß mir portage ein paar PDFs oder PS-Dateien erstellen kann, die |
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> > dann zusammengerechnet grad mal ein paar MB ausmachen. |
229 |
> |
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> Dann mach Dir Binary-Pakete und installiere diese - genau dafür sind |
231 |
> sie gedacht. |
232 |
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Öhm, und wo erstelle ich die Binary-Pakete? Auf einem Rechner, auf |
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dem LaTeX installiert ist? Dann mußte ich es ja doch herunterladen. |
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Also nichts gewonnen. |
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Außerdem bin ich immer noch der Meinung, daß die Dokumentation nur in |
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einem vernachlässigbar geringen Teil dynamisch angepaßt wird an die |
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Umgebung. Wenn die Dynamik so stark wäre, wie könnten dann viele |
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Softwareprojekte ihre Dokumentation in "Binärform" (PDF, PS, HTML) |
241 |
online zur Verfügung stellen? |
242 |
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> |
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> > Der "megabyteweise" Download von Dokumentation ist zielgerichtet: |
245 |
> > Es wird das heruntergeladen, was ich auf meinem System haben will. |
246 |
> |
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> ...für die aktuelle Version des Pakets. |
248 |
> Wenn Du alles nur "zielgerichtet" installieren willst, benutze |
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> Binary-Pakete. |
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Natürlich für die aktuelle Version des Pakets, für eine veraltete |
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bringt mir die Dokumentation nichts und für die noch nicht |
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erschienene werde ich wohl kaum Dokumentation finden. Was hat |
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zielgerichtet mit Binarypaketen zu tun? |
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> |
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> > Wenn jedoch, um das zu erstellen, was ich haben will, mein System |
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> > sich derart aufbläht, daß man nicht mehr von einem schlanken |
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> > System sprechen kann |
260 |
> |
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> latex bläht genausosehr oder genausowenig auf wie gcc. |
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> Wenn Du keine Installationstools auf dem System haben willst, |
263 |
> benutze Binary-Pakete. |
264 |
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265 |
LaTeX ist für mich kein Installationstool, es ist eine umfangreiche, |
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komplexe, eigene Umgebung, weit entfernt von dem, was ich noch als |
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"Tool" bezeichnen würde. Für den Zweck, eine meist statische |
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Dokumentation zu erzeugen, ist es für mich gleich 2mal kein |
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Installationstool. |
270 |
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271 |
> |
272 |
> > Was kommt dann als nächstes? Muß ich openoffice |
273 |
> > installieren, um die Doku erzeugen zu können, weil er aus einem |
274 |
> > OpenOffice-Dokument PDF erzeugen will? Das Ganze auf einem |
275 |
> > Rechner, wo ich nur (z.B.) DNS, DHCP samt kompletter Doku haben |
276 |
> > möchte? Diese Reihe läßt sich fortsetzen ... |
277 |
> |
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> Das sind gute Gründe für die Benutzung für Binary-Pakete, |
279 |
> aber kein guter Grund, alle anderen Benutzer zu |
280 |
> Binary-Paketen/-Dokumentation zu zwingen. |
281 |
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282 |
Der einzige, wer hier von zwingen redet, bist Du. Es zwingt doch |
283 |
niemand einen, dieses USE-Flag (dessen Existenz ich jetzt |
284 |
unterstelle), das Binärdokumentation installiert, deaktiviert zu |
285 |
lassen. Wenn ichs nicht will, dann nicht. Wenns jemand will, kann ers |
286 |
tun. Wenn er Binary-Pakete auch für die Software will, kann er die |
287 |
installieren, wenn er die Software compilieren, aber die Doku als |
288 |
Binärpaket haben will, um sich nicht LaTeX, SGML-Tools, FileMaker, |
289 |
OpenOffice und was weiß ich nicht noch alles auf den Rechner |
290 |
installieren zu müssen, dann könnte er das auch tun. Warum lehnst |
291 |
Du es so kategorisch ab, nur weil Du es nicht brauchen kannst? |
292 |
|
293 |
> |
294 |
> > > Was man ohne Portage-Änderung machen könnte, wäre |
295 |
> > > möglicherweise ein Auslagern der LaTeX-Dokumentation in eigene |
296 |
> > > Pakete, die man dann entweder "normal" (also mit LaTeX) |
297 |
> > > installieren kann oder halt von einem Binärserver als |
298 |
> > > Binärpakete (mit emerge -k o.ä.) installieren kann. |
299 |
> > |
300 |
> > Oder siehe meine letzte Mail: Die Quellen bleiben so, wie sie |
301 |
> > sind. Eine Aktivierung eines "doc"-USE-Flags (oder ein |
302 |
> > "doc-binary") erzeugt eine Abhängigkeit zum Doku-Paket, in dem die |
303 |
> > Dokumentation im Binärformat enthalten ist. |
304 |
> |
305 |
> Der Unterschied ist, dass man mit dem "doc"-USE-Flag bisher |
306 |
> die Dokumentation aus den Sourcen bekam (soweit vorhanden), |
307 |
> man nach Deinem Vorschlag aber zusätzliche Daten herunterladen muss. |
308 |
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309 |
Muß man nicht. Nur wenn das USE-Flag aktiviert ist. Dann ist davon |
310 |
auszugehen, daß dieser Download gewünscht ist. Und zusätzliche Dateien |
311 |
muß ich auch herunterladen, wenn ich LaTeX nicht installiert habe. Da |
312 |
hier bereits feststeht, daß dieser Vergleich ungünstig für LaTeX |
313 |
ausgeht (1. größerer Download, 2. mehr Zeit zum Compilieren), kann das |
314 |
Argument also nicht auf den Download aus sein. Worauf willst Du |
315 |
hinaus? |
316 |
|
317 |
> Wenn Du *zusätzlich* zu dem doc-Useflags auch ein doc-binary-Useflag |
318 |
> einführen willst, habe ich nichts dagegen. |
319 |
|
320 |
<sarkasmus> |
321 |
Das ist aber nett, daß ich da von Dir die Genehmigung bekäme. Hab ich |
322 |
das nicht bereits geschrieben, daß ich mir ein "bindoc"-Flag |
323 |
vorstellen könnte? |
324 |
</sarkasmus> |
325 |
|
326 |
> Ob dieser enorme zusätzliche Aufwand aber von |
327 |
> den .ebuild-Maintainern begeistert aufgenommen würde, wage ich zu |
328 |
> bezweifeln... |
329 |
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330 |
Um Dich zum wiederholten Male auf etwas hinzuweisen: Es würde (wenns |
331 |
nach meinem Vorschlag ginge) weder der Benutzer noch der Maintainer |
332 |
gezwungen, diese Pakete a) zu erstellen oder b) zu nutzen. Ich |
333 |
persönlich sähe einen Gewinn in dieser Vorgehensweise und wollte |
334 |
diese zur Diskussion stellen. |
335 |
Unter "Diskussion" verstehe ich, sich konstruktiv über Vor- und |
336 |
Nachteile der Sache auszutauschen (siehe Mail-Austausch mit Bernd, |
337 |
den ich als Diskussionspartner schätze), nicht |
338 |
aber, unhaltbaren Behauptungen "Jeder will LaTeX auf seinem Computer |
339 |
haben!" erst einmal mühsam den Bezug zur Sache entnehmen zu müssen. |
340 |
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341 |
Noch einmal ganz langsam: |
342 |
|
343 |
1. Es geht nicht nur um den verschwendeten Platz. |
344 |
2. Ein Server braucht nunmal kein LaTeX (in den meisten Fällen). |
345 |
3. Ich halte meine Server gerne schlank, darum laufen sie ja unter |
346 |
Gentoo. Nur wirklich benötigte und aktivierte Abhängigkeiten sind |
347 |
installiert. LaTeX mit seinen Abhängigkeiten fällt bei einem |
348 |
schlanken System prozentual durchaus ins Gewicht. Und wozu? Um eine |
349 |
Dokumentation zu generieren, die sich in den meisten Fällen zwischen |
350 |
den Systemen/Plattformen nicht unterscheidet. Wo ist hier der Vorteil |
351 |
des "selbstcompilierens"? Ich sehe keinen. |
352 |
|
353 |
Daher hatte ich die Idee, eine bereits erzeugte Doku als eigenes |
354 |
Paket anzubieten. Und damit der Nutzer diese Pakete nicht eigens |
355 |
suchen muß, bei Aktivierung eines USE-Flags (das von mir aus auch |
356 |
"Steckerlfisch" heißen kann) die Binärdoku als Abhängigkeit geladen |
357 |
und installiert wird. |
358 |
|
359 |
> > Das Paket auf einem anderen Rechner (z.B. Desktop-Rechner) mit |
360 |
> > "doc" emergen und dort lesen, wo LaTeX ohnehin installiert ist? |
361 |
> > (halte ich für häßlich, die ganzen Pakete irgendwo rumliegen zu |
362 |
> > haben) |
363 |
> |
364 |
> Wieso "rumliegen haben"? |
365 |
> Auf dem "Mutterrechner" (der zum Kompilieren geeignet ist - |
366 |
> wenn man keinen solchen hat, ist vermutlich ohnehin eine |
367 |
> Binärdistribution besser geeignet) |
368 |
> hat man ein sh-Skript, das ein geeignetes USE exportiert und dann |
369 |
> exec emerge -1B "${@}" |
370 |
> ausführt. Auf dem Laptop (oder Server mit knappem Plattenplatz - |
371 |
> gibt es so etwas bei einem Server wirklich?) hat man ohnehin schon |
372 |
> EMERGE_DEFAULT_OPTS="-k" |
373 |
> gesetzt und installiert dann das Binary-Paket. |
374 |
|
375 |
Ich weiß nicht, was Du für Klimmzüge machst, aber meine Server |
376 |
compilieren ihre Software meistens selbst. Manchmal auch gemeinsam |
377 |
(distcc). Da sie immer wieder unterschiedlich in den Anforderungen |
378 |
sind, unterscheiden sich USE-Flags und CFLAGS (mindestens) nicht |
379 |
unwesentlich, daher erstelle ich Binärpakete nur zum "Rollback" nach |
380 |
einem evtl. fehlgeschlagenem Update. Wenn ich das nicht wollte, könnte |
381 |
ich auch eine Binärdistribution hernehmen, die mir hunderte von |
382 |
Paketen als Pseudoabhängigkeit installiert, bloß weil das Binärpaket |
383 |
gegen alles mögliche gelinkt ist. Genau das vermeide ich mit Gentoo. |
384 |
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385 |
Insofern stimmt Deine Annahme, daß "man ein sh-Skript [hat], das |
386 |
ein geeignetes USE exportiert ..." nicht. Wozu soll |
387 |
ein "Mutterrechner" gut sein? Weder meine Kunden noch ich haben |
388 |
einen leistungsstarken Server übrig, den man für |
389 |
Systemupdate-Aufgaben abstellen kann bzw. will. |
390 |
Das, was Du machst, hört sich für mich nach einer im universitären |
391 |
Umfeld typischen Lösung an. Vor allem in der Physik und |
392 |
Mathematik. :) |
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Nicht alle machen es so wie Du. Was die anderen Lösungen weder als |
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besser noch als schlechter klassifiziert. Das ist das schöne an |
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Gentoo ... |
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Viele Grüße, |
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Werner |
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