Gentoo Archives: gentoo-user-de

From: Bernd Wurst <bernd@××××××.org>
To: gentoo-user-de@l.g.o
Subject: Re: [gentoo-user-de] Eigener, öffentlicher Mailserver, bounce von Gmail
Date: Mon, 01 Sep 2008 13:45:01
Message-Id: 200809011544.53627.bernd@bwurst.org
In Reply to: Re: [gentoo-user-de] Eigener, öffentlicher Mailserver, bounce von Gmail by Tobias Hommel
1 Hallo.
2
3 Am Montag, 1. September 2008 schrieb Tobias Hommel:
4 > > Dieser Check ist sinnlos, der reverse-Lookup muss natürlich *nicht* mit
5 > > dem MX-Namen übereinstimmen.
6 > Wenn die andere Seite die Absenderadresse prueft schon.
7
8 Nein, so sinnlose checks macht keiner.
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10 Beispiel:
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12 bernd@marvin ~ $ host -t mx gmail.com
13 gmail.com mail is handled by 50 gsmtp147.google.com.
14 gmail.com mail is handled by 50 gsmtp183.google.com.
15 gmail.com mail is handled by 5 gmail-smtp-in.l.google.com.
16 gmail.com mail is handled by 10 alt1.gmail-smtp-in.l.google.com.
17 gmail.com mail is handled by 10 alt2.gmail-smtp-in.l.google.com.
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19 gmail.com hat mehrere MX-records. Schauen wir uns mal zwei davon an:
20
21
22 bernd@marvin ~ $ host gsmtp147.google.com.
23 gsmtp147.google.com has address 209.185.147.27
24 bernd@marvin ~ $ host 209.185.147.27
25 Host 27.147.185.209.in-addr.arpa. not found: 3(NXDOMAIN)
26
27
28 bernd@marvin ~ $ host alt1.gmail-smtp-in.l.google.com.
29 alt1.gmail-smtp-in.l.google.com has address 209.85.201.114
30 alt1.gmail-smtp-in.l.google.com has address 209.85.201.27
31 bernd@marvin ~ $ host 209.85.201.114
32 114.201.85.209.in-addr.arpa domain name pointer wf-in-f114.google.com.
33 bernd@marvin ~ $ host 209.85.201.27
34 27.201.85.209.in-addr.arpa domain name pointer wf-in-f27.google.com.
35
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37 Hier passt nichts zusammen und es ist kein Problem.
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40 > > > Das ist unter anderem einer der Gruende, warum
41 > > > man keinen Mailserver auf einer dynamischen IP laufen laesst.
42 > > Nein.
43 > Wie du siehst doch, sonst wuerde es ja funktionieren. Oder hast du Zugriff
44 > auf alle Mailserver der Welt um diesen zu sagen, dass sie bitte deine mail
45 > annehmen sollen?
46
47 Darum geht es nicht.
48
49 Es geht nur darum, dass eine IP-Adresse in einer RBL bzw. DUL drin ist. Nicht,
50 wie der DNS-Server für die Domain oder die IP-Adresse antwortet. Der wird
51 noch nichmal gefragt.
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53
54 > Hm, das lag wohl irgendwie an dem domainnamen, mein Fehler. Trotzdem darf
55 > er die Leute verhaun, damit er eine statische IP mit reverse DNS bekommt.
56 > ;)
57
58 Wenn er nen Dialup-Zugang hat, hat er vermutlich nen Dialup-Zugang und da ist
59 es verständlich, dass er eine IP aus einem Dialup-Pool bekommt.
60
61 Fehlende Zwangstrennung macht noch keine statische Verbindung.
62
63
64 > > Das Problem hier ist einfach, dass Google offenbar dynamische IPs
65 > > gnadenlos blockiert. *DAS* ist der (einzige) Grund, warum man in der
66 > > heutigen Welt mit einem Mailserver an dynamischer IP keinen Spaß hat.
67 > Dazu moechte ich eigentlich nur hierauf verweisen, das sagt eigentlich
68 > alles:
69 > http://www.arschkrebs.de/postfix/postfix_why_dyndns_does_not_work.shtml
70
71 Nein, das sagt genau das was ich sage:
72 Für das Versenden von Mail ist nur einzig und alleine das Problem existent,
73 dass andere diese IP-Bereiche gnadenlos blockieren.
74 Kein technischer Grund sondern nur das:
75 | Nowadays, many providers don't accept mail from dynamically assigned IP
76 | pools
77
78 Beim Empfang gibt es Probleme, die sich durch kurz gewählte TTL minimieren
79 lassen. IPs werden auch nicht *umgehend* neu vergeben, das Problem taucht in
80 der Praxis also meist gar nicht auf.
81 Aber um Empfang ging es ja sowieso nicht.
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84 > Nein, siehe oben. Ich weiss, er hat keine Zwangstrennung, aber er laeuft
85 > halt auf einer dynamischen IP und das moegen andere Mailserver-Betreiber
86 > nicht.
87
88 Eben.
89 Immer noch kein technischer Grund.
90
91
92 > > Leider ist das ein in vielen Bereichen hochgelobtes Wundermittel gegen
93 > > Spam, einfach alle dynamischen IPs zu blockieren. Dass es auch andere,
94 > > mindestens genauso wirkungsvolle Mittel gibt, scheint dabei oft vergessen
95 > > zu werden.
96 > Das hochgelobte Wundermittel wohl nicht, aber es sollte doch schon dabei
97 > behilflich sein den illegalen Mailversand einiger Zombies da draussen zu
98 > mindern.
99
100 Ja, "behilflich sein" trifft es vielleicht. Kollateralschäden werden in der
101 Statistik nicht erfasst weil das ja nur Privatpersonen und kleinste
102 Unternehmen sind.
103
104
105 > (Jaja, das geht natuerlich auch mit statischen IPs und so, aber
106 > der Grossteil der Bevoelkerung hat doch wohl eher Zugang ueber eine
107 > dynamische IP.)
108
109 Was haben Spam-Zombies mit der Bevölkerung zu tun? Die richtig heftigen
110 Spam-Zombies laufen auf schlecht gemaintainten Windows-PCs in irgendwelchen
111 Firmen. Oft mit statischer IP. Werden nachts nicht ausgemacht, das hilft den
112 Spammern ungemein.
113
114 Wir erzwingen mittlerweile einen vernünftigen HELO-Name für einige
115 Adressbereiche, auch Dialups. Aber das hält keinen korrekt konfigurierten
116 Server davon ab, uns trotzdem Mails zu senden. Er muss nur seinen Hostname
117 richtig senden:
118 http://wiki.schokokeks.org/E-Mail/Anti-Spam
119
120
121 Aber ja, ich habs aufgegeben, hier Weltverbesserer spielen zu wollen, jeder
122 soll machen was er für richtig hält und aussperren mit wem er nicht
123 kommunizieren will.
124 Es stört mich nur, wenn Server an Dialup-Leitungen immer schlecht geredet
125 werden, noch dazu mit nicht existenten technischen Unzulänglichkeiten. Es ist
126 technisch nichts schlechtes daran, früher war das sogar der völlig normale
127 Weg um Mails zu versenden. Wenn es korrekt konfiguriert ist, scheitert es
128 einzig und alleine daran, dass man anhand der IP geblockt wird, bevor man
129 sich gegenüber dem anderen Server irgendwie richtig verhalten kann.
130
131 Gruß, Bernd
132
133 --
134 Don't drink and su.

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