Re: [gentoo-user-de] UTF-8

[Klaus Fabritius]

* Max Bloch schrieb:

> heute bin ich es zum x-ten mal leid, dass (unter anderem) das EURO
> Symbol im ISO-8859-1 Zeichensatz nicht enthalten ist. Das betrifft mich
> öfters beim editieren von HTML. Nur allzu gerne würde ich meine HTML
> Dokumente als UTF-8 kodieren und somit gedankenlos jegliche Textpassagen
> cut&pasten zu können, ohne auf unerlaubte Zeichen achten zu müssen. In
> Quanta geht das super, nur leider kann mein Quanta keine UTF-8 Dokumente
> korrekt einlesen. Urgh, mein Vim kann auch keine UTF-8 Dokumente korrekt
> lesen?!?

Vim kommt meiner Erfahrung nach hervorragend mit utf-8 klar. 

| if $LANG == 'en_US.UTF8'
|   set encoding=utf8
| endif
| let &termencoding=&encoding

Das ist eigentlich schon alles ($LANG steht hier idR auf en_US.UTF8,
aber manchmal halt nicht). Zur Information habe ich noch eine
Statuszeile, die mich im aktuellen Dokument über die diversen Encodings
informiert:

| set statusline=%<%f\ %h%m%r%=%-14.(%l,%c%V%)\ %{MyEnc()}%*\ %P
|
| function! MyEnc()
|   return ':' . $LANG . ':' . &encoding . ':' . &termencoding . ':' . &fenc . ':'
| endfunction

Alles weitere macht Vim schon "irnkwie" richtig.


> Ich schätze das hat was mit irgendwelchen systemweiten
> Einstellungen zu tun. Siehe da, Google spuckt mir ratz fatz diese nette
> Doku aus:
>
> http://www.gentoo.org/doc/en/utf-8.xml

AFAIR habe habe ich mich im wesentlichen an

<http://de.gentoo-wiki.com/Utf8>

gehalten und das System schon vor einiger Zeit (als bash 3 stable wurde)
umgestellt.


> Hat irgendjemand sein Gentoo anhand dieser Doku oder anderswie auf UTF-8
> umgestellt? Ich habe große Angst mein System zu zerschießen, wo ich
> jetzt schon einige HTML Dateien zerschossen habe. Irgendwelche Tips?

Wenn das Encoding nicht schmeckt, dann:

| iconv -f [aktuelles Encoding] -t [neues Encoding] foo.txt > bar.txt

 
> Wie gerne würde ich mit UTF-8 kodierte HTML- und Text-Dokumenten
> arbeiten können.

Tja, mit HTML habe ich recht wenig am Hut, und wenn doch, dann bevorzuge
ich die Codierung von Sonderzeichen:

| augroup filetypedetect
[...]
|  au! BufRead,BufEnter,BufNewFile *.html      so ~/.vim/html
[..]
| augroup end

und in ~/.vim/html dann:
| setf html
|
| imap <buffer> ä &auml;
usw.

Spart Tipparbeit und alles ist us-ascii. 


> Das macht mich ganz neidisch auf Ubuntu und Suse User,

Ich werkele jetzt seit über einem Jahr mit Gentoo und das Wort
"neidisch" trifft mein Gefühle gegenüber SuSE u.ä. nun wirklich nicht
;-)


> wo angeblich mittlerweile UTF-8 die ISO-8859 als Standard-Kodierung
> abgelöst hat. Da es bei mir nicht lediglich um das Euro Symbol geht,
> kommt ISO-8859-15 auch nicht in Frage. Ich hätte schon gerne UTF-8.

Ich habe, neben dem Gedöns mit 8859-1 und -15, öfters mit -3 zu tun und
hatte auch irgendwann die Nase voll. Der Übergang war recht kurz und
schmerzlos.

Verschiedene Uralt-X11-Programme kommen nicht mehr klar, zB. xcalc oder
xfontsel. Für die habe ich mir mit folgendem Wrapper beholfen:

$> cat ~/bin/lc

#!/bin/sh

# Wrapper für diverse Apps die nicht mit UTF-8 klarkommen, zB.
# xcalc, xcb, xfontsel etc. Einfach mit "$> lc xcalc" starten

[ "$1" ] && LC_ALL=C exec "$@"

Das war's, was mich und UTF-8 betrifft, schon. Ich habe diese Mail mit
Vim getippert, Mailreader ist mutt. Das lief alles in UTF-8.
Normalerweise kuckt mutt jetzt beim abschicken nach, welches Encoding
das geeignete ist und handelt entsprechend. Mal schauen...


  -kfk

-- 
Object-oriented design is the roman numerals of computing.
                                                                Rob Pike, 1991
-- 
gentoo-user-de@g.o mailing list